Dienstag 30. Juni 2009

Lahemaa-Nationalpark:
Heute fahren wir zum schönsten baltischen Nationalpark. Mit seinen Wäldern, Seen und Moore ist er eine landschaftliche Perle. Wir besichtigen das Herrenhaus Palmse. Rückfahrt nach Tallinn. Zeit für einen Bummel in der wohl schönsten Stadt des Baltikums.

Tagesstrecke ca. 200 km




 

Heute ist das Frühstücksbuffet ab 7:00 gerichtet. Um 8:30 fahren wir los. Zuerst machen wir einen kurzen Stopp bei der Sängerbühne wo Sängerfeste und Folklore-Festivals stattfinden.
Die von Generation zu Generation überlieferten Lieder und Tänze folgen einfachen volkstümlichen Choreografien und gehören auch heute in jedes Festivalprogramm. Höhepunkt der Sängerfeste ist ein gemeinsames Auftreten der besten Chöre und Tanzgruppen.

Als historisch gilt das Sängerfest in Tallinn von 1990, als 30.000 Chormitglieder nationale Lieder vor einem Publikum von 500.000 Menschen sangen - mehr als die Hauptstadt Einwohner hat.



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Von der Sängerbühne fahren wir auf der E20 nach osten und erreichen den Lahemaa Nationalpark.

Der Lahemaa-Nationalpark ist der größte und berühmteste Nationalpark Estlands. Der Name heißt übersetzt »Buchtenland». Der Nationalpark umfasst die Halbinseln und Meeresbuchten ganz im Norden des Landes. Sehenswürdigkeiten sind prächtige Herrenhäuser und uralte Kulturzeugnisse.

Es handelt sich um eine Küstenniederung, die vom nordestnischen 'Festlandplateau' durch eine geologische Beonderheit - den Glint - getrennt wird. Glint bezeichnet eine steile, bis zu 56 m abfallende Bruchstufe aus Grünschiefer, die sich als Bogen entlang der von Buchten und Halbinseln zergliederten estnischen Küste entlangzieht.

Fichtenwälder bedecken weite Strecken des Parks, aber auch Laubwälder sind zu finden. 5% der Fläche des Parks bestehen aus Moorgebieten.
Am Rand des nordestnischen Plateaus liegt etwas abseits der Hauptdurchgangsstraße durch den Park (etwa 7 km nordwestlich von Viitna) der kleine Ort Palmse. Dort ist das Gut Palmse die eigenliche Sehenswürdigkeit. Das Gut gehörte über Jahrhunderte hinweg dem Geschlecht derer von Pahlen.
Der Baedeker weiß den guten Zustand des einzigartig schönen Gutsensembles folgendermaßen zu erklären: "Ein findiger Kolchos-Vorsitzende überzeugte Moskau, man brauche Räume für den Zivilschutz, und so flossen in einer Zeit, als andere Herrenhäuser der Zerfall preisgegeben waren, stattliche Gelder, die für die Renovierung verwendet wurden."
Das Gut ist heute der Öffentlichkeit zugänglich.



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Als nächstes steht eine Besichtigung des Gutshofes Sagadi auf dem Programm

Das Gut wurde erstmals 1444 urkundlich erwähnt. 1687 erwarb Gideon von Fock den Gutshof, in dessen Familienbesitz er mit kurzen Unterbrechungen bis 1919 blieb. Das Hauptgebäude wurde zwischen 1749 und 1753 mit einer Rokoko-Fassade errichtet. Die Seitenflügel und das Haupthaus wurde 1793 im Stil des Frühklassizismus erneuert. Sehenswert ist auch der Park mit über 100 Baumarten und einem kunstvoll angelegten Teich.

Sagadi beherbergt heute ein Forstwirtschaftsmuseum sowie Hotel und Restaurant. Im Sommer finden Konzerte und Theateraufführungen statt.



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Von Sagadi fahren wir zur Küste wo wir vorbei an Fischerhütten zum Strand gehen wo viele Steine herumliegen. Weiter fahren wir nach Käsmu.

Das Dorf liegt am Westufer der Halbinsel Käsmu an der gleichnamigen Ostsee-Bucht. Es wurde erstmals 1453 als Kesamo urkundlich erwähnt. Die Benennung nach dem Wort kesä (Sommer) lässt auf einen nur in der warmen Jahreszeit genutzten Fischerhafen schließen. Die erste dauerhafte Besiedelung ist für das 16. Jahrhundert belegt.

Im 19. Jahrhundert war Käsmu bekannt für den schwunghaften Alkoholschmuggel über die Ostsee. Die Seeschifffahrts-Schule stammt von 1884 und war bis 1931 in Betrieb. Aus Käsmu stammte eine Vielzahl der estnischen Kapitäne des 19. und 20. Jahrhunderts. Käsmu ist heute noch als "Kapitänsdorf" bekannt. Ein Leuchtturm wurde 1891 errichtet.

Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Käsmu Ziel von deutschbaltischen und russischen Sommerurlaubern, Malern, Schriftstellern und Intellektuellen. In der Zeit der sowjetischen Besetzung Estlands wurden ein Pionierlager und ein Freizeitheim errichtet. Heute ist Käsmu wieder ein adrettes Dorf, das im Sommer zahlreiche in- und ausländische Touristen anzieht.



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Um 15:30 verlassen wir den Nationalpark Lahemaa und erreichen eine Stunde später unser Hotel.

Bis zum Abendessen um 19:00 bleibt noch Zeit für einen Bummel durch die Altstadt.