Freitag 26. Juni 2009

Kurische Nehrung:
Am Vormittag besichtigen wir die Stadt Klaipeda. Danach Fährüberfahrt auf die Kurische Nehrung. Wir erleben eine Region, deren Mythos schon vor 150 Jahren Reisende aus ganz Europa angezogen hat. Ein schmaler Landstreifen begrenzt vom offenen Meer und weite Sandtäler, die an die Wüste Afrikas erinnern. Wir sehen Nidden, eines der schönsten Dörfer der Nehrung, das Thomas-Mann-Haus, die Wanderdünen und den Hexenberg.

Tagesstrecke ca. 120 km




 

Nach dem Frühstück beginnen wir um 9:00 mit der Besichtigung Klaipeda. Beim verlassen des Hotels mit einem Leihbus (Martin hat Ruhetag) bekommen wir den ersten Schock. Der Bus gibt beim Fahren beägstigende Geräusche von sich und auch die Federung dürfte defekt sein. Wir einigen uns darauf das wir die Besichtigung von Klaipeda mit diesem Bus machen, aber für die Fahrt auf die Kurische Nehrung einen anderen Bus bekommen.

Klaipėda (deutsch Memel), ist eine Hafenstadt in Litauen. Sie liegt in der kurischen Landschaft Pilsaten an der Mündung des Kurischen Haffs in die Ostsee, gegenüber dem nördlichen Ende (Süderspitze) der Kurischen Nehrung, und am Flüsschen Dange. Der Name Memel leitet sich ab von kurisch „memelis, mimelis“ (stiller, langsamer, schweigender) und bezeichnet sowohl das Haff als auch den Oberlauf des Flusses.
Der Name Klaipeda leitet sich von kurisch „klais/klait“ (flach, offen, frei) und „ped“ (Fußsohle, Grund) ab.



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In der Altstadt von Klaipėda/Memel sind zahlreiche restaurierte Fachwerkhäuser aus dem 17.–19. Jahrhundert erhalten. Das Wahrzeichen der Stadt ist der Simon-Dach-Brunnen mit einer Figur des aus einem Volkslied bekannten Ännchen von Tharau auf dem Theaterplatz in der Altstadt. Hierbei handelt es sich um eine Nachbildung, da das Original direkt nach dem Zweiten Weltkrieg abhanden gekommen war.

Ännchen von Tharau ist der Titel eines volkstümlichen Lieds. Es stammt aus dem Ostpreußen des 17. Jahrhunderts und besingt in 17 Strophen die Tochter des Tharauer Pfarrers, Anna Neander.

Jenseits des Flusses Danė liegt die im 18./19. Jahrhundert angelegte Neustadt, welche sich nach dem Zweiten Weltkrieg zum Geschäftszentrum der Stadt entwickelt hat.



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Um 12:45 kommt nach langem Warten unser Ersatzbus und wir können unseren Ausflug fortsetzen. Mit der Fähre überqueren wir das Haff und gelangen in den Naturpark Kurische Nehrung.

Die Kurische Nehrung ist ein 98 km langer Landstreifen (bzw. Halbinsel) zwischen Klaipėda und Lesnoi, von dem heute 52 km zu Litauen und 46 km zu Russland gehören. Die mit 3,8 km breiteste Stelle befindet sich beim Bulvikio ragas (Bullwikscher Haken), vier Kilometer nordöstlich von Nidden. Die schmalste liegt bei der Siedlung Lesnoi (deutsch: Sarkau) und ist 380 m breit.

Der Name stammt aus der Ordenszeit und bezieht sich in dieser Epoche nur indirekt auf das Volk der Kuren, weil er auf den Weg nach Kurland und Livland hinweist, ebenso wie die Frische Nehrung (von Königsberg aus betrachtet) "Danziger Nehrung" genannt wurde. Sie trennt das Kurische Haff von der Ostsee. Die Nehrung besteht ausschließlich aus Sand mit riesigen Wanderdünen, die in den vergangenen Jahrhunderten, nach der Abholzung in der frühen Neuzeit, immer wieder Ortschaften unter sich begruben. Erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gelang es dem Düneninspektor Wilhelm Franz Epha, die Dünen zu bepflanzen und zu stabilisieren. Die Große Düne bei Nidden (litauisch Nida), eine der größten Dünen Europas, wird auch die ostpreußische Sahara genannt.



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Von der Düne fahren wir weiter nach Nidden, wo wir in einem Supermarkt ein spätes Mittagessen kaufen und auf einer Bank verzehren. Der Strandpromenade entlang gehen wir zu einem Museum für Bernstein. Ein Besuch der evangelischen Kirche in einem alten Kurenfriedhof ist der nächste Programmpunkt. Natürlich darf auch ein Besuch des Thomas Mann Haus nicht fehlen.

Nida (deutsch Nidden) ist ein Dorf in Litauen und Sitz der Gemeindeverwaltung von Neringa auf der Kurischen Nehrung an der Ostsee. Der Ort befindet sich auf der Haffseite der Nehrung.

Als Hauptattraktion von Nida gilt die landschaftlich reizvolle Lage an der Haffküste der Kurischen Nehrung. Um Nida herum gibt es viele Wälder, Heide- und Dünengebiete. Unter anderem befindet sich hier die nach der Dune du Pyla bei Arcachon zweithöchste Düne Europas, die Hohe Düne.

Mit der Entstehung des Expressionismus ab 1900 zog es eine Vielzahl von Künstlern nach Nida, unter ihnen so bekannte Maler wie Lovis Corinth, Max Pechstein und Karl Schmidt-Rottluff. Um den damaligen Treffpunkt dieser Maler, den Gasthof Blode, entstand die Künstlerkolonie Nidden; dieser Gasthof existiert unter dem Namen „Nidos Smilte“ heute noch. Touristische Anziehungspunkte sind außerdem das 1929 erbaute ehemalige Ferienhaus von Thomas Mann, in dem der Dichter die Sommerferien von 1930 bis 1932 mit seiner Familie verbrachte (heute Museum), das Bernsteinmuseum sowie der alte Friedhof mit den typischen Kurenkreuzen, der von Lovis Corinth gemalt wurde. Nida hat eine sehenswerte Strandpromenade und einen Jachthafen.

Direkt südlich von Nida befindet sich ein Grenzübergang in die russische Oblast Kaliningrad. Bevor man diesen erreicht, liegt östlich im Wald - auch von der Hohen Düne aus zu sehen - eine Gedenkstätte für die Pioniere des litauischen Segelflugs. Hier befindet sich auch ein Denkmal, das den deutschen Weltrekordflieger Ferdinand Schulz würdigt.

Wir verlassen Nidden und fahren zürück zur Fähre. Einen kurzen Stopp machen wir bei der Kormoran Kolonie in der Nähe von Juodkrante. Bevor wir die Fähre erreichen gönnen wir uns noch einen Blick auf die Ostsee.



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Um 19:30 erreichen wir unser Hotel in Klaipeda und um 20:00 wird das Abendessen serviert.